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Mittwoch, 26. Mai 2010

Spritze(ndes) Blut



"Ich will diese Nachricht nicht mit „Liebe“ anfangen, denn das klingt zu formell.
Was ich dir jetzt schreibe, ist wohl so ziemlich persönlich, deswegen will ich diese Mail wohl auch nicht mit diesen beschissenen Höflichkeitsfloskeln anfangen, denn ich weiß, bzw. zumindest hoffe ich das, dass du weißt, dass ich dich mag. Ohne dieses viele „Ich mag dich“/“Ich hab’ dich echt gern“ und so weiter.
Aber jetzt zum eigentlichen Teil des Briefes.
Ich wollte dir schreiben, was ich will. Was ich wirklich will, meine ich. Das heißt, ich schreibe hier jetzt nicht meine Wunschliste von CDs und Klamotten drauf, sondern das, was ich immer für mein Leben, für meine menschlichen Beziehungen zu anderen und für mich wollte- oder immer noch will.
Ich will, dass ich frei bin. Und wenn ich frei schreibe oder sage, dann meine ich es auch so. Ich will keinen Alltagsjob, an den ich gebunden bin. Ich will nicht um 8 Uhr aufstehen, um halb neun nach Hause kommen und mit meiner Freundin oder Frau fernsehen. Ich möchte schlafen, wenn ich müde bin, ich möchte rennen, wenn mir danach ist und ich will malen, wann immer ich einen kreativen Schub habe.
Ich will mich nicht vom Steuernzahlen abhängig machen, ich will keine Regeln befolgen, die andere für mich aufstellten, ich will mir nichts vorschreiben lassen.
Ich will nicht jeden morgen dafür sorgen, mir einen Schuss zu geben. Ich will die Narben nicht mehr sehen, ich will frei sein. Auch von diesem Teufelszeug, was mein Lebenselixier ist. Kannst du das verstehen? Ich habe immer rebelliert. Gegen alles und jeden. Und dann verfalle gerade ich der Materie und spritze mir täglich diese Scheiße in die Adern, auf deren Blut ich früher stolz war.
Ich will, dass ich jemanden finde, über den ich ganz stolz sagen kann: Diese Person gehört zu mir. Sie ist meine besser Hälfte, mein Herz gehört ihr. Und ich meine, wieso brauche ich es überhaupt, es ist doch nur ein Organ.
Ich möchte, dass mich die anderen Menschen mit dieser einen Person in Verbindung setzen. Ich möchte aufwachen und denken: Egal was kommt, sie ist bei mir.
Ich will fallen und nie aufkommen.
Ich will so frist- und endlos glücklich sein, dass ich denke, mein Kopf zerspringt. Ich will tanzen, bis ich kaum noch atmen kann und alle negativen Gedanken aus dem Kopf weggedreht wurden. Ich will lieben.
Ich will leben."

1 Kommentar:

  1. auf das STEH ich und zwar SOWAS von
    (nich heroin oder keine ahnung, crystal, nur auf diesen brief)

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