Suche Sinn, biete Finderlohn.

Donnerstag, 20. Januar 2011

I gave up on you


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Bild: Weheartit.com//Fuck you

Montag, 17. Januar 2011

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Verzeih mir, dass ich nun zum Arschloch werde.
Aber ich hab’ mir dieselbe Sache immer wieder antun müssen, ich musste immer wieder die gleichen Ausreden und dummen Lügen anhören.
Klar, ich hab’ dich vermisst. Ich weiß immer noch nicht, ob dir bewusst ist, wie sehr.
Aber nun schütze ich mich selber vor dir und vor mir, weil wir immer wieder gegen Mauern rennen, die du nicht einreißen willst und ich nicht kann.
Ich weiß ja, dass du es schwer hast.
Ich weiß ja, dass du all das nicht willst.
Ich weiß ja, dass du selber nicht weißt, was du möchtest.
Das Problem ist, ich weiß es plötzlich.
Klar, ich hab’ dich vermisst.
Aber ich vermisse mich mehr.

Freitag, 14. Januar 2011

Woran man hängt

Das mit uns ist wie mit einer kaputten Schallplatte, die immer wieder an der gleichen Stelle aufhört, weiterzuspielen.
Wir setzen jedes mal von vorne an und bleiben jedes mal hängen.
Immer und immer wieder.
Das kotzt mich an.

Freitag, 7. Januar 2011

1

Die weiße Zimmertür war nur angelehnt, ein schmaler Schein der Deckenlampe fiel auf den Flur und er konnte seinen Vater sehen, wie er auf dem roten Teppich kniete und Bücher in eine große Kiste packte.
Es war unmöglich, auf den Flurfliesen auszurutschen, aber er wünschte es sich so sehr, nur um das nicht zu sehen, was sich hinter der Wand abspielte, die so dünn war, das man jedes Geräusch von draußen hören konnte.
Schritt für Schritt kam er dem Raum näher, er konnte die Schweißflecken auf dem Hemd seines Vaters sehen, sie waren so groß wie die Untertassen der Espressobecher und standen in einem seltsamen Kontrast zu der Designer-Krawatte. Er hatte das Zimmer lange nicht mehr betreten, geschweige denn von innen gesehen, aber es sah alles genau so aus, wie er es in Erinnerung behalten hatte. Ausgenommen die Regalbretter, die leergeräumt waren und ein paar Kisten, die auf dem Boden vor der Schlafcouch standen. Und dass alle Fotorahmen entweder umgedreht an der Wand hingen oder man nur die nackten Nägel sehen konnte.
Er stand im Türrahmen, als sein Vater sich ruckartig umdrehte und ihn erschrocken musterte. Er wusste, dass er seitdem schreckhaft geworden war, oftmals faselte er etwas von Verfolgung.
„Du bist es nur.“
Er war es nur. Er zuckte mit den Schultern, obwohl die ihm schon fast zu schwer geworden waren, um sie nur ein Stückchen hochzuheben. Sein fragender Blick hinderte seinen Vater wohl daran, sich weiter mit dem Einpacken zu beschäftigen.
„Willst du mir helfen?“
Falsche Frage. Dumme Frage. Und ein paar Momente später kam er selber darauf, dass diese vier Worte völlig unangebracht und falsch gewesen waren.
„Wir räumen das Zimmer. Wir dachten uns, es sei besser für uns alle, wenn wir die Sachen verschenken. Deiner Mutter geht es nicht besonders gut mit dem Gedanken, dass hier oben noch alles so rumliegt, nur dein Bruder nicht mehr wiederkommt.“
Und ihm ging es nicht besonders gut mit dem Gedanken, zu wissen, dass irgendein anderer Junge bald das Poster der NBA in seinem Zimmer aufhängen würde. Mit original Unterschriften, alle mühsam gesammelt.
„Das verstehst du doch, oder?“
Er hätte so vieles erwidern können. Es sammelten sich so viele Gedanken in seinem Kopf, dass es sogar eigentlich keinen anderen Ausweg mehr gab, aber er schwieg.
Kann man sprechen eigentlich verlernen?
Die unruhigen Augen seines Vaters rissen ihn aus seinen verworrenen Gedanken.
„Nein, das kann ich nicht verstehen.“ Und das war die Wahrheit, einfach verpackt in einen Satz. Die Schultern seines Vaters sackten ein Stück weiter hinab, die Arme streiften den Boden. Er sah überfordert aus, verzweifelt und traurig.
Er wäre so gerne zu ihm gegangen und hätte ihn in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut sei, aber in diesem Moment erkannte er, dass er alleine war.
„Jeder trauert für sich alleine.“, hatte seine Schulpsychologin nach dem Unglück gesagt und ihre schwitzige Hand auf seine Schulter gelegt. Dass diese Aussage wahr war, erkannte er plötzlich in diesem Augenblick, in dem sein Vater vor ihm kniete und ihn flehendlich ansah.
„Nein, das kann ich wirklich nicht verstehen.“, wiederholte er und wandte sich zum Gehen ab.
„Wir können so nicht weitermachen. Wir müssen leben, wir müssen kämpfen! Für deinen Bruder, für uns! Wir sind stark, alle miteinander. Wir schaffen das, wir müssen es einfach schaffen. Dein Bruder ist tot, aber wir, Ben, wir leben!“
In seinen Augen leuchtete die Hoffnung auf, die Zukunft war so ungewiss und vielleicht würde wirklich alles gut werden.
Der Enthusiasmus seines Vaters ließ in Ben die Galle hochsteigen, er wollte ihn nicht sehen, nicht so hoffnungsvoll und in einer bestimmten Weise glücklich, die ihn fast erbrechen ließ.
Er rotzte auf den Boden vor seinen Vater, sah ihm kurz in die wässrigen Augen und ging in sein Zimmer, um sich einzuschließen, bevor die alltägliche Auseinandersetzung mit dem, was noch übrig geblieben war, seinen Lauf nahm.