Suche Sinn, biete Finderlohn.

Dienstag, 29. März 2011

Chaoze One - Letzter Gruß

Du bist für mich da? Wie gut, dass ich davon nichts mehr mitbekomme. Du gibst 'n Fick drauf, weil du damit fertig wirst und ich nicht. Starke Person, jaja. Gib mir etwas davon ab, dann kann ich endlich wieder schlafen. Wir sind füreinander da? Ich bin für dich da. Und du gehst.

Sonntag, 27. März 2011

Vielleicht hätte sie doch schlafen gehen sollen, das Bett war nah und die Decke war unbenutzt und relativ sauber. Im Suff des Clubs schluckt sie vier Pillen, jede hat eine andere Farbe, aber durch die verrauchte Luft sieht alles gleich aus. Lichter verschwimmen vor ihren Augen, der DJ spielt schlechte Musik und sie tanzt so lange, bis sie nicht mehr atmen kann. Sackt auf die Knie und starrt in die Lichter, die an den Wänden tanzen und so aussehen, als würden sie fangen spielen. Sie beißt so kräftig auf die Zunge, dass sie blutet, fängt an zu lächeln, der Schmerz tut gut, der Schmerz macht sie frei und stark. Sie steht auf, wankt in Richtung Klo, wird zweimal angesprochen, lacht nur, kann nicht mehr reden, die Zunge hat sich ein Gefängnis hinter ihren Zähnen gesucht, wie eine Heimat. Der Boden der Toilette ist dreckig, Klopapier klebt an ihren Schuhen, sie stolpert über ein junges Ding, das dort liegt und nach der ersten Line an die Decke starrt, Sabber klebt am Kinn, die Augen halb geöffnet. Sie hält sich am Wasserhahn fest, während sie kotzt, guckt sich im Spiegel an und denkt, dass es das nicht sein kann. Auf den Clubklos fühlt sie sich immer alleine, sie flüchtet zurück in die stickige Luft der Tanzfläche. Ein Typ grabscht ihren Arm, zieht sie mit sich, flüstert ihren Namen und sie weiß, dass sie hier hergehört. Sie hebt ab, obwohl sie sich festhält, an allem, was sie in die Finger bekommt. Sie hebt ab und kommt erst wieder, als die Sonne aufgeht und ihr schmutziges Gesicht in rotes Licht taucht. Sie stolpert nach draußen, weiß nicht mehr genau, welche Straßenbahn nach hause fährt und tröstet sich damit, dass sie nicht die einzige ist, die Probleme hat. Lügen sind schwer und die eigenen ziehen so sehr an ihr, dass sie nur langsam voran kommt. Die Sonne scheint und die Vögel singen, in ihren Ohren schreien sie, brüllen sie, das Pflaster unter ihren Füßen ist nackt und hart, wie der eigene Körper im Dreck und Rauch. Alle sehen sie an, sie spürt die Blicke auf ihrem kaputten Körper, durchlöcherte Strumpfhose, wässriger Blick und verschwommene Sicht. Keine genauen Gesichter, alles gleich und monoton, der Blick ist starr und der Kopf stur. Müdigkeit lähmt ihre Glieder und sie bleibt stehen, hält inne und lauscht. Vielleicht ist das das Leben, von dem alle reden, denkt sie und setzt ihren Weg fort. Doch die besten sterben jung, Muff Potter, lächelt sie und spürt den Wind auf der nackten Schulter.

Dienstag, 22. März 2011

Früher dachte ich, es sei stark, Tränen zurückhalten zu können.
Deswegen hat mich auch niemand nur ansatzweise weinen sehen.
Und jetzt ist es mir egal, es ist egal.

Donnerstag, 17. März 2011

Resteessen

Du sagtest, dass wir wohl nicht mehr zueinander passen. Seitdem frage ich mich, wer zu mir passt, wenn nicht du.
Das ist das Schlimmste daran, der einzige zu sein, der noch daran festhält, daran glaubt und sich immer noch traut, die drei Worte auszusprechen.
Dann bleibt es still und eine Pause entsteht, in der du eigentlich hättest antworten müssen.
Dir ist es zu wenig, um weiterzumachen, aber zu viel, um ganz von mir loszulassen und jedes mal reißt du mich ein ganz kleines Stückchen weiter mit hineinen, wenn du die Funken der Hoffnung sprühen lässt.
Deine kleine in meiner großen Hand und die Sekunden vergingen so schnell in einer Stunde, dass ich dachte, wir seien das optimale Pärchen für die Testung der Zeitmaschine. Und wiederum die quälende Länge der Minuten der Stunden, in denen du nicht bei mir warst. Ich hab’ schon viele Menschen so etwas sagen hören, alle versuchen zu beschreiben, wie es ist, wenn man so liebt, dass alles sinnlos erscheint, außer neben dieser Person einzuschlafen, und jedes verdammte mal klingt es nach Kitschroman. Aber das hier ist kein Kitsch und auch kein Roman, denn dann würde es gut ausgehen und du hättest mir nicht den Rücken zugewandt, müsstest dich jetzt nicht neu finden und sähest dabei auch noch glücklich aus, mit dem Lächeln und der Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen.
Jedes noch so kleine Detail an dir kenne ich, jede winzige Macke, jede versteckte Gestik und es reicht dir nicht. Und ich schreibe dir alles auf, reiße mir den Arsch auf und es hilft nichts. Ich widme dir alles, ich schenke dir jedes Wort und du bist taub für meine Stimme.
Und wenn es bei mir anders ist und der Schmerz von Tag zu Tag stärker wird, anstatt zu verblassen? Wie damals in den Stunden, in denen du nicht bei mir warst und ich dich so vermisste, dass ich realisierte, nicht mehr ohne dich sein zu können. Und wenn ich irgendwann ersticke an der Zeit, die ich für dich gespart und aufgehoben habe, damit wir sie irgendwann verbringen bei scheinbar unwichtigen Dingen, wie Füttern der Goldfische auf der Bank im Park?

Finde jemanden, der dir mehr gibt, als ich es tat. Finde jemanden, der deine Tränen versteht, wenn du nicht reden kannst, weil deine Stimme zu sehr zittert. Finde jemanden, der dich in deinen schlimmsten Momenten an die besten erinnert.
Finde ihn und dann zeig ihn mir.
Dann erst ist Schluss.

Mittwoch, 16. März 2011

Ich hab' dich weinen gehört, die ganze Nacht lang.
Ich hab's gehört und nichts gesagt.

Donnerstag, 10. März 2011

"Ich bin gerne arrogant, dann fühl' ich mich wie die Mädchen aus diesen High-School-Filmen, die alle ablitzen lassen und kalt sind, wie die geschmolzenen Eisschollen am Nordpol. Und irgendwann kommt dann wer und lässt sie auftau'n, wie die Abgase der BMWs und dann ist sie weich wie Toast in Milch."
Nein.
ich sehe sie nicht,
die Schönheit.
von der ihr sprecht.
und ihr sagt
Ich sei blind.
dabei liebe ich die Aussicht.
aus meiner Höhe,
Auf euch herunter.
"Zeiten ändern sich!", behauptest du ganz cool und rotzt auf den Waldboden.
Die Sonne scheint seit langer Zeit mal wieder und es macht dich glücklich.
"Und sie ändern dich!", zitierst du den Titel von Bushidos Leben.
Du fühlst dich cool,
das sehe ich dir an.
Und du fühlst dich unnahbar,
das spürst du selber.
Du lachst und die Sonne strahlt mit dir,
du siehst so unglaublich verschissen aus.

Donnerstag, 3. März 2011

Ich saß vor Kurzem da, hab' geraucht und drüber nachgedacht, was du mal gesagt hast.

Dass ich so vieles hätte besser machen können.

Dass ich mich anders entscheiden müsse, dass ich kämpfen müsse, wie sonst auch.

Du hast gefragt, wieso ich finde, dass die Texte zu meinem Leben passen, sie würden gar nicht auf mich zutreffen, ich wär' ja noch nie so verliebt gewesen, ich hätt' ja noch nie so geliebt.

Ich hab' zwei Stunden da gesessen, den Omas dabei zugesehen, wie sie langsam ihre Runden drehten, den Kindern beim Fangenspielen zugeschaut und die Tauben beobachtet. Eine Schachtel Zigaretten, 4,50 Euro und du fühlst.

Ich werde bei dir zur Basis, zur Grundgebühr in der Telefonrechnung, ich werde langweilig, ich mache nichts aus meinem Leben und auch, wenn ich so wenig wie möglich versuche, selbstmitleidig zu sein, ist es dir doch zu viel.

Ich darf dich nicht verlassen, du hasst mich, hast du geschrieben.

Ich hasse nichts, ich hasse niemanden.

Aber zu dir passt es.

Und vielleicht verlässt du mich ja auch.